Erste Überlegung: Es handele sich um Minderheiten. Nun ja, Milliardäre stellen auch eine Minderheit, aber marginalisiert wird man sie kaum nennen können (sie selber sehen sich absurderweise in der Tat manchmal so!).
Zweite: Minderheiten ohne Einfluß. Da kommen wir der Sache schon näher. Aber zB Studienrät/inn/e/n sind auch eine Minderheit, und als Studienrät/inn/e ohne großen Einfluß (da sie untereinander ja keineswegs eine homogene Menge darstellen, es gibt den Philologenverband, Ver.Di, linke Lehrer/innen, rechte Lehrer/innen etc, und vom Mehrheitsblick, von ein bißchen Lehrergefrotzel abgesehen, auch keineswegs als homogene Menge wahrgenommen werden).
Dritte: Minderheiten ohne Einfluß, die von der Definitionsmacht der Mehrheit gelabelt und an den Rand gedrängt werden...das wäre eine erste Hinführung. Um den Blick auf solcherart Marginalisierte, aber natürlich auch um den Blick, der von ihnen ausgeht, geht es hier.
Die Definition ist immer noch problematisch - Frauen sind keine Minderheit im bevölkerungsstatistischen Sinn (wohl aber immer noch eine, wenn es um Hierarchien geht) etc., aber mit dieser ersten Ausdeutung wird man anfangen können.
Wie ich in den geschlossenen Bereich komme, weiß ich jetzt auch nicht, würde gerne noch was zu Genovas letztem Übergriff sagen ...
Ansonsten würde ich das ganze an Formen der Präsenz in der Öffentlichkeit wie auch an ökonomischen Interessenlagen und Priviliegien koppeln. Marginalsiert heißt, wenn überhaupt, als das Andere des Normlen thematisiert und expliziert zu werden - "die Sängerin Sinead O'Connor", "die schwarze Sängerin Aretha Franklin". Da man auch von der "christlichen Sängerin Nicole" reden kann, wäre zu fragen, inwiefern das zwar partikular, aber nicht marginal ist.
Ökonomische Privilegien sollten bei Millionären auf der Hand liegen, bei Hartz IV-Empfängern aber nicht. Deshalb gibt es oft Attacken von US-Schwarzen auf Schwule, weil sich zumindest die weißen Mittelschichtsschwulen oft ihrer ökonomischen Privilegierung nicht bewusst sind, die sie halt haben, weil sie weiße Männer sind.
Komplett raus aus allen Ordnungen fallen dann jene, die sich wirtschaftlich nicht nutzen lassen, psychisch Kranke z.B. in den "harten Phasen". Die auch annähernd ausschließlich in stigmatsierender Form in Öffentlichkeiten präsent sind.
Umgekehrt soll der emphatiebereite Psychopath, wenn es den denn gibt, besonders häufig in Führungsetagen von Wirtschaftsunternehmen präent sein, man korrigiere mich, und ich meine explizit nicht das Krankheitsbild "Borderline". Steht irgendwie quer zum Rest.
wenn Du "empathieUNbereiter Psychopath" meintest, jemanden, der eiskalt abspalten kann, hast Du völlig Recht. Und nicht nur "Vorstand". AH und seine Gehilfen sind ja aller"bestes" Beispiel dafür. Psychische Deformierungen machen Dich entweder "arbeits"unfähig - oder besonders "kompetent". Wenn es zB darum geht, als Personaler Leutz rauszudreschen - kein Gewissen = Kompetenzvorteil.
"Deshalb gibt es oft Attacken von US-Schwarzen auf Schwule" Und da haben wir das Mistproblem in nuce. Wie damit umgehen?
Es ist schnell. Es ist lautlos. Es ist überall. Du kannst beten. Du kannst rennen. Du kannst kämpfen. Nur eins kannst Du nicht: überleben. Das Grauen hat einen Namen: "Oh Gott, schon wieder der Momo!"